
Käserei Sumiswald
Die Dorfkäserei Sumiswald AG pflegt das traditionelle Handwerk der Käseherstellung mit grosser fachlicher Kompetenz und jahrzehntelanger Erfahrung. In einer modernen Produktionsumgebung werden erstklassige Hart-, Halbhart- und Weichkäsespezialitäten nach höchsten Qualitätsstandards hergestellt.
Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Rezepturen und die Entwicklung neuer Sorten zeugen von Innovationsfreude und einem tiefen Verständnis für die Vielfalt der Käsekultur. Ziel der Dorfkäserei Sumiswald AG ist es, Käseliebhabern ein hochwertiges Geschmackserlebnis zu bieten und die Schweizer Käsetradition einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Weitere Informationen: www.sumiswalder-kaese.ch
Milch veredeln, Handwerk pflegen – mitten im Emmental
Einblick in traditionelles Käserhandwerk
Die Dorfkäserei Sumiswald AG verarbeitet jährlich rund 1,4 Millionen Kilogramm Milch. Diese Menge entspricht einer durchschnittlichen Produktion von vier Emmentalerkäselaiben pro Tag. In früheren Jahren wurde der Betrieb als sogenannter Halbjahres-Emmentalerbetrieb geführt, mit einer saisonalen Produktion von Mai bis Oktober und einer Tagesleistung von rund zwei Laiben.

Seit Oktober 2023 bin ich Mitglied des Verwaltungsrates der Dorfkäserei Sumiswald AG. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren herausfordernde Phasen durchlebt. Ziel ist es, gemeinsam mit den Aktionärinnen und Aktionären sowie den Mitarbeitenden die Käserei strategisch zu stärken und auf eine nachhaltige Basis zu stellen. Mein persönliches Engagement gilt der Entwicklung und Umsetzung wirksamer strategischer Ansätze, um gemeinsam mit dem Verwaltungsrat die gesetzten Ziele verantwortungsvoll und zukunftsorientiert zu erreichen.
Von Mitte der 1960er-Jahre bis Mitte der 1970er-Jahre verbrachte ich während der Schulferien regelmässig Zeit in der Käserei Ersigen. Zunächst unterstützte ich meinen Grossvater Ernst, später meinen Onkel Werner, jeweils in der Funktion eines sogenannten Hüttenknechts. In dieser Phase wuchs meine Begeisterung für das Käserhandwerk, was mich dazu bewog, den Beruf zu erlernen – in der Familientradition meines Urgrossvaters, meines Grossvaters und meines Vaters.
Auch wenn mir das praktische Arbeiten nicht in die Wiege gelegt wurde, konnte ich mir in den neun Jahren zwischen Lehrbeginn und Abschluss als Käsermeister ein solides Fachwissen und umfassende praktische Erfahrung aneignen. In verschiedenen Käsereien erwarb ich das notwendige berufliche Fundament für meine spätere Tätigkeit im milchwirtschaftlichen Umfeld.
Nach dem Abschluss der Meisterprüfung führte mich mein beruflicher Werdegang in den Käsehandel. Dabei begleitete ich den tiefgreifenden Wandel von der ehemals geschützten Marktordnung unter der Käseunion hin zu einem liberalisierten und wettbewerbsorientierten Umfeld. Im Rahmen meiner Tätigkeiten war ich verantwortlich für die Umsetzung der Strukturbereinigung im Emmentalerkäsereiwesen gemäss den Anforderungen der Marktwirtschaft.
Zur Zeit der Hochkonjunktur der Käseunion wurden in der Schweiz jährlich rund 55'000 Tonnen Emmentaler produziert. Heute sind davon noch etwa 13'000 Tonnen übrig geblieben. Die ab dem Jahr 1998 erforderlichen Schliessungen zahlreicher Emmentalerkäsereien zählten zu den anspruchsvollsten und persönlich prägendsten Abschnitten meiner beruflichen Laufbahn.
Als Leiter des Bereichs Supply Chain Management bei der Fromalp AG in Zollikofen war ich verantwortlich für Einkauf, Affinage, Milchhandel, Käsefabrikation, Käsekonfektionierung und die Schmelzkäseproduktion. In meiner Funktion als Vizedirektor des Unternehmens, das von 2006 bis 2010 Teil der international tätigen Hochland-Gruppe mit Sitz in Heimenkirch (Deutschland) und über 3'000 Mitarbeitenden war, konnte ich vertiefte Einblicke in die Abläufe und Anforderungen internationaler Märkte gewinnen.




Emmentaler aus dem Emmental - mein Traum
In den 1990er-Jahren war ich Mitglied einer interdisziplinären Arbeitsgruppe bestehend aus Landwirten, Käsern, Vertretern der Landwirtschaftsschule Bäregg-Langnau sowie der damals neu gegründeten Organisation IP-SUISSE. Ziel dieser Zusammenarbeit war es, einen Emmentaler mit klarer Herkunft aus dem Emmental zu entwickeln – einen Käse höchster handwerklicher Qualität, intern als "the king of the king" bezeichnet.
Die definierten Eckpunkte des Projekts umfassten die Produktion in Dorfkäsereien, den Einsatz von Fettsirtekulturen, eine Feuchtlagerung, die Auslagerung im Emmental sowie die Einführung eines eigenständigen Labels. Das Vorhaben wurde jedoch durch den Widerstand der damaligen Käsehändler und der marktbeherrschenden Käseunion nicht weiterverfolgt.
Während meiner Tätigkeit bei der Fromalp AG gelang es, das Projekt unter dem Namen "Emmentaler à l’ancienne" erneut aufzugreifen und umzusetzen. Grundlage bildeten die ursprünglichen Qualitätskriterien und Grundsätze der Arbeitsgruppe aus den 1990er-Jahren.
Die Idee eines authentischen Emmentalers aus dem Emmental in der ursprünglich konzipierten Form ist für mich nach wie vor von grosser Bedeutung und bleibt ein persönliches Anliegen.
